Mittwoch, 19. Oktober 2011

Ultima 1 - a snippet

Um gleich die erste Frage zu beantworten: Warum ist das kein Remembering? Rememberings sind Spiele, die ich als Kind sehr gerne und sehr lange gespielt habe, dieses Spiel spiele ich erst seit gut einem Monat und desshalb passt es nicht ganz wenn ich es als Remembering reinstelle.

So, Ultima 1, einer der Großväter des cRPGs wie wir es kennen. Ultima ist ein Spiel von Richard "Lord British" Gariott, den einige vielleicht noch durch Ultima Online oder Tabula Rasa bekannt sein oder als der Typ der der erste "Weltraum Tourist" war. Das Spiel selbst ist 1981 herausgekommen und 1986 rereleased als Ultima 1 - The first age of darkness. Veröffentlicht auf Apple II, Atari, C64, Dos, MSX und noch einige anderen Systemen hat es so ziemlich jede wichtige Plattform erreicht die es damals gab. Es makiert den Anfang einer RPG reihe, die die cRPGs nachhaltig prägen sollte und letztendlich mit Ultima IX doch unrühmlich zuende gegangen ist. Die gesamte Serie lässt sich in 3 Trilogien einteilen:
-Age of Darkness
-Age of Enlightment
-Age of Armageddon

Wie wir dem Sekundärtitel "The first age of darkness" entnehmen können handelt es sich hierbei wohl um den ersten Teil der Age of Darkness Trilogie.

Nachdem wir ein bisschen die Geschichte beleuchtet haben, wollen wir zum eigentlich Sinn des Blogs kommen, ich will euch mal ein paar Eindrücke von diesem Spiel geben und wer weiß, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.

Zu Anfang die Story: Mondain, ein böser Zauberer, will die Weltherrschaft an sich reißen und sich desshalb ein Juwel der Unsterblichkeit erschaffen, womit er Unverwundbar gegenüber allem ist. Ihr, später in der Spielreihe der Avatar, habt euch vorgenommen ihn zu stoppen. Doch wie tötet man jemanden, der unsterblich ist? Dies ist ein sehr langes Abenteuer, wo ihr viele Dungeons erkunden werdet, letztendlich kommt ihr aber um eine kleine Zeitreise nicht herum um Mondain zu töten bevor sein Juwel fertig ist. Was aber soweit kommt will ich nicht alles spoilern, soviel sei nur noch gesagt, wenn ihr in den Weltraum fliegt, dann vergesst euren Raumanzug nicht.

Wie jedes RPG beginnen wir mit der Charakterentwicklung, wir vergeben zuerst unsere Attributspunkte, bestimmen dann ob Männlein oder Weiblein, wählen eine von 4 Rassen (Mensch, Zwerg, Elf oder Hobbit) und eine von 4 Klassen (Kämpfer, Magier, Kleriker oder Dieb) aus und dann braucht unser Held nur noch einen Namen.



Eure Entscheidungen in bezug auf Klasse, Rasse, Geschlecht werden eure finalen Attributswerte noch etwas ändern. Danach startet ihr mitten auf einem Feld mit einer Lederrüstung und einem Dolch (habe einen Dieb erstellt).



Das Erste was euch auffallen wird ist, das das Interface sehr minimalistisch ist und ihr nur Tastatur benutzen könnt. Ihr habt eure Hitpoints (Hits), euer Nahrungsvorrat (Food), eure Exp und euer Geld (Coin) in der unteren rechten Ecke des Bildschirms. Wichtig ist, dass ihr eure Nahrungsmenge im Auge behaltet, denn jeder Schritt auf der Weltkarte ohne Gefährt kostet Nahrung, ist die Nahrung auf 0 verhungert ihr auf der Stelle. Nach ein bisschen Erkunden findet ihr wahrscheinlich Schloss Britania, der Festung von Lord British. Das erste was ihr euch fragen werdet ist: Was ist meine erste Quest? Hier glaube ich, werden viele das Spiel beenden und nie wieder anfassen, denn ihr könnt zwar in jedem Schloss eine Quest erhalten, diese haben aber zuerst gar nichts mit der Story zu tun. An sich bekommt ihr ohne Handbuch lesen weder die Geschichte mit, noch ist es deutlich schwerer, das Spiel beim ersten mal zu steuern, da alle Befehle auf Tasten gelegt sind. E(nter) ist z.B. dafür da, Städte, Schlösser und Dungeons zu betreten und A(ttack) zum angreifen und ganz wichtig Q(uit) zum Speichern. Zurück aber zum Questen. Die Herrscher werden euch Aufgaben geben wie: Findet Ort XYZ, steigt hinab in den Dungeon ABC und tötet den dämonischen Gallertwürfel (kein Scherz).

Wer nun blauäugig in die Welt hinaus geht wird mehr als einmal den Sterbebildschirm sehen, denn ihr seit Level1 und damit ein Weichei. Also müsst ihr euren Arsch hochleveln (kennt man ja aus genug JRPGs). Dazu gibt es 2 Möglichkeiten:
a) Overworld Kämpfe mit wandernden Gegnern
b) Dungeons erkunden

Ich persönlich würde euch Option b ans Herz legen, da die Monster auf der Overworldmap doch schon ziemlich stark sind (vor allem wenn die Dragon Turtles auch noch hinzu kommen). Ihr werdet aber trotzdem früher oder später verletzt werden und jetzt kommt die nächste Frage: Wie heile ich mich? Hier ist der 2. Punkt wo viele aussteigen werden, denn es gibt keine Gesundheitstränke. Ihr bekommt Gesundheit zurück indem ihr den Königen Geldspendet oder ihr geht in einen Dungeon, tötet ein paar Gegner und kommt wieder aus dem Dungeon raus.


Ihr habt übrigens kein Toplimit für Gesundheit, d.h. ihr könnt selbst mir den original Weicheiklassen 9999 Gesundheit haben. Das Aufleveln in Dungeons bringt also den zusätzlichen Vorteil, dass ihr gleich gut Gesundheit und Geld bekommt. Geld werdet ihr auch brauchen, für neue Nahrung, Waffen und Rüstungen. Waffen und Rüstungen können übrigens brechen und sie werden es immer dann wenn ihr es nicht braucht, desshalb schleppt lieber einen größeren Haufen mit euch rum. Ist schon irgendwie awesome, ein Dieb, der mal so eben 10 Plattenrüstungen mit sich rumschleppt und 20 Lasergewehre... Lasergewehre? Ja, in diesem Spiel werdet ihr Lasergewehre finden (AWESOME!!!!).

Nun kommen wir auch zum eigentlichen Mean of the Game, dem Dungeon Crawling. Es gibt einen guten Haufen Dungeons, alle sehr Komplex und mit vielen Ebenen. Die Dungeons erkundet ihr in der First Person Perspektive. Die Dungeons und alle Kreaturen drinne sind Wireframe Renderings und werden für jeden Charakter komplett zufällig erstellt.


Unvorsichtige werden hier ihre erste harte Lexion lernen. Es gibt keine Automap, an sich gibt es keine Karte weder für die große Oberwelt und auch nicht für die Dungeons. Wenn ihr also nicht von Hand welche zeichnet, werdet ihr euch früher oder später verlaufen und dann vom nächsten Ballrog getötet werden oder verhungern. Es ist sogar ziemlich einfach die Orientierung zu verlieren, wenn man nicht auf die Ausrichtung des Charakters achtet, dafür wird am unteren Rand angegeben, ob ihr nach Norden, Süden, Osten oder Westen seht, was die Navigation erleichtert. In den Dungeons findet ihr aber neben Monstern und den Tod auch Schätze, geheime Räume und das eine oder andere nützliche Item und ihr werdet alles brauchen, wenn ihr die Welt retten wollt.



Hier will ich mal den kleinen Ausflug in die Welt von Ultima 1 beenden. Letztendlich ist das Spiel ein klassisches Abenteuer Spiel und im warsten Sinne des Wortes Open World, ihr könnt überall hin und für damalige Verhältnisse so einiges machen, Dungeons erkunden, Queste im Namen von Königen erledigen, in den Bars den Barden zuhören, eine Welt mit ihren Geheimnissen entdecken, Prinzessinen retten und nebenbei den nervigen Hofnarren umbringen und von Ladenbesitzern stehlen. Wenn ihr bereit seit, euch in die Steuerung einzuarbeiten und das Fehlen an Texturen und Animationen durch eure Fantasie auszugleichen und euch in ein Abenteuer zu stürzen, dann ist dieses Spiel doch einen Blick wert für die Old School fans von euch. Die erste und zweite Ultima Trilogie ist inzwischen bei Gog erhältlich und kommt zusammen mit Dosbox und sollte also ohne Probleme sowohl unter Windows und Mac laufen. Wenn ihr euch dann auch Karten machen wollt, empfehle ich einen einfachen Texteditor nebenbei offen zu haben und alle Paar Schritte die Karte zu aktualisieren. Denkt euch aber eine ordentliche Darstellung aus ;)



Und hier schonmal eine kleine Ankündigung, das nächste Remembering wird sich um ein Spiel von unseren guten Freunden von Bullfrog handeln.